Rustam Kasimjanov
Rustam Kasimjanov (daneben auch usbekisch Rustam Qosimjonov; * 5. Dezember 1979 in Taschkent) ist ein in Deutschland wohnhafter usbekischer Schachgroßmeister.
Kasimjanov, der seit einigen Jahren in Deutschland lebt, nutzt selbst die englische Schreibweise Kasimdzhanov seines Namens, die von der englischen Transkription des zuvor russisch geschriebenen Namens Касимджанов herrührt.
Er erlernte das Schachspiel mit 5 Jahren. 1998 wurde er Meister von Asien, 1999 belegte er den 2. Platz bei der Jugendweltmeisterschaft in Eriwan. Weitere Turniersiege errang er in Essen 2001 und Pamplona 2002. Im gleichen Jahr erzielte er einen hervorragenden 2. Platz im Turnier von Hyderabad hinter dem Inder Viswanathan Anand. Er vertrat die Mannschaft Asiens beim Schnellschachvergleich gegen eine Europaauswahl, angeführt von Garri Kasparow, in Batumi 2002.
Sehr überraschend kam sein Sieg bei der Schachweltmeisterschaft der FIDE 2004 in Tripolis, bei der er im Finale Michael Adams ausschaltete. Kasimjanov belegte zu diesem Zeitpunkt mit einer Elo-Zahl von 2640 den 54. Platz in der Weltrangliste und gehörte nicht zu den engeren Turnierfavoriten.
Kasimjanovs Ergebnisse sind äußerst schwankend. 2001 betrug seine Elozahl 2706 und er gehörte zu den 10 besten Spielern der Welt, doch fiel er weit ab. Es ist ihm bislang noch nicht gelungen, seine Wertungszahl wieder auf dieses Niveau zu heben.
Nach seinem Sieg bei der FIDE-WM gewann er 2004 das starke Turnier im indischen Pune. Er erhielt eine Einladung zum Wimbledon des Schachs, nach Linares 2005, wo er 4 Punkte aus 10 Partien erzielte und den 6.-7. Platz teilte.
Ein von der FIDE geplanter WM-Wettkampf Kasimjanovs gegen den Weltranglistenersten Garri Kasparow für das Jahr 2005 kam nicht zustande. Der Sieger aus diesem Match hätte gegen Wladimir Kramnik einen Wiedervereinigungswettkampf spielen sollen.
Kasimjanov half in der Saison 2004/2005 seinem deutschen Schachklub Godesberger SK mit 4,5/7 am Spitzenbrett beim Aufstieg in die 1. Bundesliga.
Aktuelle Elo-Zahl: 2670 (Stand: 1. Juli 2005)
Schachweltmeister (Nahschach): Wilhelm Steinitz | Emanuel Lasker | José Raúl Capablanca | Alexander Aljechin | Max Euwe | Michail Botwinnik | Wassili Smyslow | Michail Tal | Tigran Petrosjan | Boris Spasski | Robert James Fischer | Anatoli Karpow | Garri Kasparow | Alexander Chalifman | Viswanathan Anand | Ruslan Ponomarjow | Rustam Kasimjanov | Wladimir Kramnik (Braingames-WM seit 2000) | Wesselin Topalow (FIDE-WM seit 2005) |