Wiktor Lwowitsch Kortschnoi: Unterschied zwischen den Versionen
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* Viktor Kortschnoi: ''Mein Leben für das Schach''. Olms-Verlag, Zürich 2004. ISBN 3-283-00409-9 | * Viktor Kortschnoi: ''Mein Leben für das Schach''. Olms-Verlag, Zürich 2004. ISBN 3-283-00409-9 | ||
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Version vom 13:53, 31. Mai 2005
Viktor Kortschnoi (ehemals russisch Виктор Львович Корчной, wiss. Transliteration Viktor L'vovič Korčnoj; * 23. März 1931 in Leningrad (Sankt Petersburg) ist ein schweizerischer Schachspieler, der 1976 aus der UdSSR emigrierte.
Er errang den Großmeistertitel 1956 und zählt seitdem zu den besten Spielern der Welt. Fünfmal gewann er den Titel des UdSSR-Meisters. 1976, anläßlich eines internationalen Turniers in Amsterdam, emigrierte er, zunächst in die Niederlande, dann in die Schweiz, für die er seitdem bei Turnieren antritt. Nach seiner Emigration entsandte die sowjetische Schachföderation ihre eigenen Großmeister nur noch zu Turnieren, bei denen Kortschnoi nicht ebenfalls eingeladen war. Diese Praxis wurde erst 1984 wieder aufgehoben, nachdem Kortschnoi auf einen kampflosen Sieg im Kandidatenhalbfinale 1983/1984 gegen Garri Kasparow verzichtet hatte und u. a. zu der Bedingung, daß er künftig zu Turnieren mit sowjetischer Beteiligung eingeladen würde, gegen ihn antrat. Kortschnoi unterlag Kasparow mit 4-7.
1974 unterlag er im Kandidatenfinale gegen Karpow, der ein Jahr später kampflos Weltmeister wurde. Im Kandidatenturnier 1977/78 besiegte er Tigran Petrosjan, Lew Polugajewski und im Finale Boris Spasski und qualifizierte sich so für das Weltmeisterschafts-Match gegen Anatoli Karpow.
Sein Wettkampf um die Schachweltmeisterschaft 1978 in Baguio (Philippinen) gegen Anatoli Karpow fand in einem politisch angeheizten Klima statt: Kortschnoi machte Karpow, der ein gutes Verhältnis zur sowjetischen Führung hatte, für die politischen Verhältnisse in der UdSSR mitverantwortlich. Im Ergebnis verlor er knapp mit 5-6 bei 21 Unentschieden.
Im nächsten Kandidatenturnier 1980/81 bezwang Kortschnoi erneut Petrosjan und Polugajewski sowie im Finale Robert Hübner und qualifizierte sich erneut für das WM-Finale gegen Karpow. Auch 1981 in Meran konnte er den Titel gegen Karpow nicht gewinnen.
Bis heute nimmt er auf hohem Niveau an Schachturnieren teil. Sein kompromissloser Stil brachte ihm den Spitznamen "Viktor der Schreckliche" ein.
Literatur
- Viktor Kortschnoi: Ein Leben für das Schach. Rau-Verlag, Düsseldorf 1978. ISBN 3-7919-0170-2
- Viktor Kortschnoi: Meine besten Kämpfe. 1952 bis 1988. Rau-Verlag, Düsseldorf 1978. ISBN 3-7919-0177-X
- Viktor Kortschnoi: Praxis des Turmendspiels. Olms-Verlag, Zürich 1999. ISBN 3-283-00287-8
- Viktor Kortschnoi: Meine besten Kämpfe, Bd. 1, Partien mit Weiß. Olms-Verlag, Zürich 2001. ISBN 3-283-00407-2
- Viktor Kortschnoi: Meine besten Kämpfe, Bd. 2, Partien mit Schwarz Olms-Verlag, Zürich 2001.
- Viktor Kortschnoi: Mein Leben für das Schach. Olms-Verlag, Zürich 2004. ISBN 3-283-00409-9