Ruy Lopez

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Ruy López de Segura (* 1530 in Zafra bei Badajoz, † 1580) war ein spanischer Mönch und Pfarrer in Zafra, dessen Werk Libro de la invención liberal y arte del juego del Axedrez (zu deutsch etwa Die Erfindungsgabe und Spielkunst im Schach) zu den ersten grundlegenden Schachlehrbüchern in Europa zählt.

Angeregt dazu wurde er durch einen Besuch in Rom, wo er 1560 gegen den italienischen Meister Leonardo da Cutri einen Wettkampf austrug, den er klar gewann. Er stieß in Rom auf das 1512 erschienene Schachbuch des portugiesischen Meisters Damiano, das ihm überhaupt nicht gefiel. Deshalb beschloss er, selbst ein Schachbuch zu schreiben. Es erschien 1561 in Alcala. Lopez schrieb über die Ursprünge des Schachs, gab die Spielregeln an, die bereits den heutigen entsprachen, und erstellte erstmals eine genaue Analyse der bis dahin bekannten Schacheröffnungen. Deshalb nennt man Lopez auch den "Vater der Schachtheorie".

Vor allem untersuchte er die Spanische Eröffnung, die nach ihm benannt wurde (englisch: Ruy Lopez Opening). Auch mit dem Königsgambit beschäftigte er sich intensiv.

Aber Lopez verfügte nicht nur über hervorragendes theoretisches Wissen, sondern auch über eine enorme praktische Spielstärke. Im Jahr 1575 verlor er allerdings in Madrid am Hofe von König Philipp II. den Revanchekampf gegen Leonardo da Cutri mit 2 : 3, nachdem er die ersten beiden Partien gewonnen hatte. Lopez verlor auch gegen den anderen italienischen Meister Paolo Boi, so dass der italienische Triumph in diesem ersten internationalen Turnier der Schachgeschichte vollkommen war. Von nun an ging die Vormachtstellung im Schach von Spanien auf Italien über.

Werke

  • Libro de la invención liberal y arte del juego del Axedrez, 1561

Siehe auch