Damiano
Damiano (um 1512) war ein bedeutender portugiesischer Schachmeister und -autor des 16. Jahrhunderts.
Von Beruf war Damiano eigentlich Apotheker in Odemira. Aber er widmete sich fast ausschließlich dem Schachspiel und schrieb ein grundlegendes Schachlehrbuch (Libro da imparare giovare a scachi), das 1512 in Rom erschien.
Neben dem Spanier Juan Ramirez Lucena, dessen Schachwerk bereits 1497 erschienen, ist Damianos Buch das zweite Dokument über die Reform des Schachs, die sich gerade vollzogen hatte. Die Figur der Dame wurde ebenso eingeführt wie die Rochade.
Damianos Schachbuch enthält zunächst Anleitungen zum Vorgabespiel und zum Blindspiel. Dann kommentiert er Partieanfänge nach den neuen Regeln und analysiert einzelne Abspiele, wie zum Beispiel das nach ihm benannte Damiano-Gambit. Die nach ihm benannte und in seinem Buch erörterte Eröffnung, Damianos Verteidigung (1. e4 e5 2. Sf3 f6), erwies sich jedoch als minderwertig.
Nach der Eröffnungsanalyse gibt Damiano auch heute noch gültige Hinweise für das Stellungsspiel. In Positionen, sagt er, in denen wir weder angreifen noch angegriffen werden, sollten wir mit jenen Figuren ziehen, die ungünstig stehen. Jeder Zug sollte die Absicht verfolgen, den Zusammenhalt der Figuren zu verstärken. Diese schachstrategischen Überlegungen, die Tips zum Positionsspiel und zum Harmonieprinzip, waren das eigentlich Revolutionäre an dem neuen Buch.
Berühmt wurde auch das nach ihm benannte Damiano-Matt mit doppeltem Turmopfer.