Joseph Henry Blackburne

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Joseph Henry Blackburne (* 10. Dezember 1841 in Manchester; † 1. September 1924 in London) war ein englischer Schachgroßmeister.

Blackburne, der zunächst sein Auskommen in einem kaufmännischen Beruf versuchte, war bereits ein hervorragender Dame-Spieler, bevor er sich mit 18 Jahren dem Schach zuwandte. Die Ursache war eine Simultanvorstellung von Paul Morphy, an der Blackburne teilnahm. Schon einen Monat später spielte er selbst simultan zehn Blindpartien. Er wurde Profi und widmete fortan sein ganzes Leben dem Schach. Er liebte es über alles, und (wie das Gerücht es will) auch den Alkohol.

Blackburne war ein Naturtalent. Man nannte ihn bald "black death", den "schwarzen Tod", weil er meist in einem schäbigen schwarzen Anzug und einem alten schwarzen Zylinder zum Schachspielen kam. Aber auch, weil er, ganz im Sinne der romantischen Schachepoche, ein gefürchteter Angriffs- und Kombinationsspieler war und eiserne Nerven besaß. Vom Positionsspiel hielt er nicht viel.

Bekannt geworden ist das so genannte "Blackburne-Matt" in drei Zügen, das zuerst in einer seiner Partien vorkam.

In den Jahren 1862 bis 1914 spielte er auf fast allen Turnieren, die irgendwo in der Welt stattfanden, und belegte häufig vorderste Plätze. Nebenbei verdiente er Geld mit Blindsimultanvorstellungen, die er bis auf 16 Bretter steigerte.

1872 belegte er in einem Turnier in London den 2. Platz hinter Wilhelm Steinitz, ebenso 1873 in Wien vor Adolf Anderssen.In Wiesbaden gewann er 1880 das Turnier.

Sein größter Erfolg war der Sieg 1881 in Berlin vor Johannes Zukertort und anderen führenden Schachmeistern. Auch in London belegte er 1886 den 1. Platz nach Stichkampf gegen Burn. In den stark besetzten Turnieren von Manchester 1890 und London 1892 wurde er jeweils Zweiter hinter Siegbert Tarrasch und Emanuel Lasker.

Noch mit 73 Jahren errang er in dem hochrangigen Turnier von St. Petersburg 1914 einen ehrenvollen 9./10. Platz. Danach verließ er die internationale Schachbühne.

Partien

Zukertort – Blackburne, London 1883

Literatur

  • Anderson Graham, P. (Hg.): Blackburne's Chess Games, Selected, Annotated and Arranged by Joseph Henry Blackburne, London 1899 (Nachdruck: Dover Publications, New York City 1979; ISBN 0-486-23857-1)
  • Owen Hindle: J. H. Blackburne, The Final Years, Nottingham 1998; ISBN 1-901034-11-9