David Janowski

aus remoteSchach-Wiki, der freien Wissensdatenbank
Wechseln zu: Navigation, Suche

David Markelowitsch Janowski (* 25. Mai/7. Juni 1868 in Wolkowysk, † 15. Januar 1927 in Hyères) war ein französischer Schachspieler polnischer Herkunft.

Er galt zu Beginn des 20. Jahrhunderts als einer der besten Angriffsspieler und war bekannt dafür, bedingungslos auf Gewinn zu spielen. Dieser Charakterzug zeigte sich auch außerhalb des Schachs. So verlor er einen Geldpreis, den er bei einem Turnier in Monte Carlo gewonnen hatte, binnen kürzester Zeit wieder beim Roulette.

Ende der 1880er Jahre zog Janowski nach Paris. Im Café de la Regence entwickelte er sich zu einem starken Schachspieler. 1894 nahm er erstmals an einem internationalen Turnier teil. In Leipzig belegte er beim 9. Kongress des Deutschen Schachbundes den 6.-7. Platz. Danach spielte er 29 Jahre lang für Frankreich.

Zu seinen großen Erfolgen in dieser Zeit zählen die Siege in Monte Carlo 1901, Hannover 1902 (vor Harry Nelson Pillsbury) und Barmen 1905. Beim Turnier von Ostende 1905 kam er auf den geteilten 2. Platz hinter Géza Maróczy und erhielt für seine Partie gegen Siegbert Tarrasch einen Schönheitspreis.

1909 spielte er in Paris zwei Wettkämpfe gegen Emanuel Lasker. Nachdem Janowski den ersten, bei dem es noch nicht um die Schachweltmeisterschaft ging, mit 2-2 unentschieden gestaltet hatte, finanzierte der Schachmäzen Leo Nardus einen Titelkampf, den Janowski allerdings mit 1-7 bei zwei Remisen deutlich verlor. Er war dadurch aber noch nicht von Laskers schachlicher Überlegenheit überzeugt und forderte eine Revanche. Diese wurde 1910 in Berlin ausgetragen und endete in einem völligen Desaster für Janowski, der mit 0-8 bei drei Remisen verlor. Der Schachjournalist Georg Marco fasste den Matchverlauf mit den Worten Entweder siegte Lasker oder verlor Janowski zusammen.

Von 1914 bis 1925 hielt er sich in den USA auf. Von da an liess seine Spielstärke wegen Problemen mit der Gesundheit nach, er litt unter Tuberkulose. Beim Turnier von New York 1924 wurde er Letzter.

Seine beste Historische Elo-Zahl war 2757.

Literatur

  • Daniel Ackermann: Vabanque. Dawid Janowsky (1886-1927). Schachverlag Reinhold Dreier, Ludwigshafen 2005.

Anmerkung: Doppelte Daten sind erstens gemäß julianischem Kalender angegeben, der in Russland bis zur Oktoberrevolution 1917 galt, zweitens gemäß dem im Westen seit dem 16./18. Jh. verwendeten gregorianischen Kalender.