Louis Paulsen
Louis Paulsen (* 15. Januar 1833 bei Blomberg (Lippe), 18. August 1891) war einer der stärksten Schachspieler des 19. Jahrhunderts.
Er stammte aus einer schachbegeisterten Gutsbesitzerfamilie (sein Vater Dr. Carl Paulsen war Landwirt und Kartoffelzüchter), auch sein älterer Bruder Wilfried (* 1828, 1901) war ein guter Spieler, er bervorzugte es aber, die Landwirtschaft seines Vaters fortzuführen. Sein "mittlerer" Bruder Ernst spielte wesentlich schwächer, er wanderte 1854 in die USA aus. Auch seine ältere Schwester Amalie (später Amalie Lellmann) (1831-1869) erlernte das Schachspiel und brachte es zu einer überdurchschnittlichen Spielstärke, beschränkte sich aber darauf, Louis anzuspornen und so seine Karriere zu fördern.
Im Turnier von New York City 1857 musste sich Louis Paulsen nur dem seinerzeit besten Spieler der Welt, Paul Morphy, geschlagen geben. 1871, 1878 und 1880 gewann er die Meisterschaft des Westdeutschen Schachbundes und 1877 des Mitteldeutschen Schachbundes.
Wegen seines unspektakulären, im Gegensatz zu vielen anderen Spielern seiner Zeit eher defensiv ausgerichteten Spielstils war Paulsen nicht so bekannt wie Adolf Anderssen, obwohl er gegen diesen eine positive Bilanz aufzuweisen hatte.
Nach ihm ist die Paulsen-Variante der Sizilianischen Verteidigung benannt.
Paulsen starb 1891 an Diabetes.
Literatur
Horst Paulussen: Louis Paulsen 1833 - 1891 und das Schachspiel in Lippe 1900 - 1981. Verlag Topp und Möller, Detmold 1982