Boris Gelfand

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Boris Gelfand (* 24. Juni 1968 in Minsk) ist ein ehemals weißrussischer Schachmeister, der nun Israel vertritt. Er wohnt heute in Rischon leTzion.

Gelfands erste große Erfolge stellten sich Ende der 80er Jahre ein, seit Beginn der 90er Jahre zählt er beständig zu den SuperGroßmeistern im Schach. Den Großmeistertitel verlieh ihm die FIDE 1989.

Gelfand gewann gemeinsam mit Wassyl Iwantschuk das Interzonenturnier von Manila im Jahre 1990 und qualifizierte sich erstmals für das Kandidatenturnier. Er schied im Viertelfinalwettkampf (Brüssel 1991) gegen den nachmaligen Gewinner der Kandidatenkämpfe, den Engländer Nigel Short mit 3-5 (+2-4=2) aus.

1993 siegte Gelfand beim Interzonenturnier in Biel/Bienne und qualifizierte sich abermals für die Kandidatenkämpfe. Nachdem er zunächst Michael Adams besiegt hatte (mit 5-3 (+3-1=4) in Wijk aan Zee 1994), schlug er überraschend den späteren Weltmeister Wladimir Kramnik mit 4,5-3,5 (+2-1=5) (in Sanghi Nagar/Indien). Erst Anatoli Karpow stoppte Gelfand als er ihn 6-3 schlug (+1-4=4 aus Gelfands Sicht).

Auch nachdem die FIDE die klassische Ermittlung des Herausforderers des Weltmeisters, nämlich durch Zonen-, Interzonen- und Kandidatenturniere, abgeschafft hatte, zeigte sich Gelfand erfolgreich bei seinen Versuchen, in den Weltmeisterschaftskampf einzugreifen.

Bei der ersten FIDE-WM im KO-System (bei dem deutlich weniger Turnierpartien gespielt werden und wo häufig erst Schnell- und Blitzpartien über das Weiterkommen entscheiden) in Groningen 1997 gelangte er ins Halbfinale, wo er dem Inder Viswanathan Anand unterlag. 1999 schied er gegen den späteren Turniersieger Alexander Chalifman aus. In New Delhi 2000 schied er gegen den späteren Finalisten Alexei Shirov aus. In Moskau 2001 unterlag er Pjotr Swidler. An der FIDE-WM in Tripolis 2004 nahm er nicht teil, da die libysche Staatsführung die israelischen und sonstigen jüdischen Schachspieler nicht einreisen ließ.

Zu Gelfands weiteren großen Turniererfolgen gehören die Siege in Moskau 1992, Dos Hermanas 1994, Belgrad 1995, Wien 1996, Polanica Zdrój 1998 und 2000, Cannes 2002 sowie zuletzt auf Bermuda 2005

Bei den Schacholympiaden vertrat er zunächst die UdSSR-Auswahl und ist nun Mitglied des israelischen Nationalteams. Gelfands höchste Platzierung in der Weltrangliste war der dritte Platz im Juni 1991.

Aktuelle Elo-Zahl: 2724 (Stand: 1. Juli 2005)

Gelfand ist verheiratet mit Zoe.

Literatur