Lothar Schmid: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Verleger der Werke von Karl May konnte er sich dem Schach nie als Profi widmen. Trotzdem errang er 1959 den Titel eines [[Großmeister (Schach)|Großmeisters]]. Er vertrat die BRD zwischen 1950 und 1970 auf zehn [[Schacholympiade]]n. Es ist auch auch starker [[Fernschach|Fernschachspieler]] bekannt: bei der von 1956 bis 1959 ausgetragenen zweiten Weltmeisterschaft belegte er den geteilten 2. Platz. Mit dem Bamberger [[Schachverein|Schachklub]] wurde er mehrfach [[Liste der deutschen Mannschaftsmeister im Schach|deutscher Mannschaftsmeister]].
 
Als Verleger der Werke von Karl May konnte er sich dem Schach nie als Profi widmen. Trotzdem errang er 1959 den Titel eines [[Großmeister (Schach)|Großmeisters]]. Er vertrat die BRD zwischen 1950 und 1970 auf zehn [[Schacholympiade]]n. Es ist auch auch starker [[Fernschach|Fernschachspieler]] bekannt: bei der von 1956 bis 1959 ausgetragenen zweiten Weltmeisterschaft belegte er den geteilten 2. Platz. Mit dem Bamberger [[Schachverein|Schachklub]] wurde er mehrfach [[Liste der deutschen Mannschaftsmeister im Schach|deutscher Mannschaftsmeister]].
  
Der breiten Öffentlichkeit wurde er bekannt als Schiedsrichter des legendären Wettkampfes um die [[Schachweltmeister]]schaft 1972 in Reykjavik zwischen [[Boris Wassiljewitsch Spasski|Boris Spasski]] (Sowjetunion) und [[Robert James Fischer]] ([[USA]]) ([[Match des Jahrhunderts]]). Dieser Wettkampf wurde damals zum Kampf der politischen Systeme hochstilisiert. Es ist dem umsichtigen Verhalten von Lothar Schmid zu verdanken, dass der brisante Wettkampf trotz aller Spannungen ordnungsgemäß beendet werden konnte; ohne sein diplomatisches Geschick wäre er wahrscheinlich schon nach der zweiten Partie gescheitert. Als es 1992 in Jugoslawien überraschend zu einem "Revanche-Wettkampf" zwischen Fischer und Spasski kam, war Schmid erneut als Schiedsrichter mit von der Partie.
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Der breiten Öffentlichkeit wurde er bekannt als Schiedsrichter des legendären Wettkampfes um die [[Schachweltmeister]]schaft 1972 in Reykjavik zwischen [[Boris Wassiljewitsch Spasski|Boris Spasski]] (Sowjetunion) und [[Robert James Fischer]] (USA) ([[Match des Jahrhunderts]]). Dieser Wettkampf wurde damals zum Kampf der politischen Systeme hochstilisiert. Es ist dem umsichtigen Verhalten von Lothar Schmid zu verdanken, dass der brisante Wettkampf trotz aller Spannungen ordnungsgemäß beendet werden konnte; ohne sein diplomatisches Geschick wäre er wahrscheinlich schon nach der zweiten Partie gescheitert. Als es 1992 in Jugoslawien überraschend zu einem "Revanche-Wettkampf" zwischen Fischer und Spasski kam, war Schmid erneut als Schiedsrichter mit von der Partie.
  
 
Schmid war außerdem bei den WM-Kämpfen [[Karpow]]-[[Viktor Kortschnoi|Kortschnoi]] (Baguio 1978) und [[Kasparow]]-[[Karpow]] (London/Leningrad 1986) sowie bei vielen anderen Top-Ereignissen als Schiedsrichter dabei.
 
Schmid war außerdem bei den WM-Kämpfen [[Karpow]]-[[Viktor Kortschnoi|Kortschnoi]] (Baguio 1978) und [[Kasparow]]-[[Karpow]] (London/Leningrad 1986) sowie bei vielen anderen Top-Ereignissen als Schiedsrichter dabei.

Version vom 23:43, 20. Jul 2005

Lothar Schmid (* 10. Mai 1928 in Dresden) ist ein deutscher Verleger und Schachspieler.

Nach seiner Schulzeit begann er ein Studium in Bamberg und übernahm nach dem Tod seines Vaters zusammen mit seinen beiden Brüdern Joachim Schmid und Roland Schmid die Leitung des Karl May Verlages in Bamberg, den er heute mit seinem Sohn Bernhard führt.

Als Verleger der Werke von Karl May konnte er sich dem Schach nie als Profi widmen. Trotzdem errang er 1959 den Titel eines Großmeisters. Er vertrat die BRD zwischen 1950 und 1970 auf zehn Schacholympiaden. Es ist auch auch starker Fernschachspieler bekannt: bei der von 1956 bis 1959 ausgetragenen zweiten Weltmeisterschaft belegte er den geteilten 2. Platz. Mit dem Bamberger Schachklub wurde er mehrfach deutscher Mannschaftsmeister.

Der breiten Öffentlichkeit wurde er bekannt als Schiedsrichter des legendären Wettkampfes um die Schachweltmeisterschaft 1972 in Reykjavik zwischen Boris Spasski (Sowjetunion) und Robert James Fischer (USA) (Match des Jahrhunderts). Dieser Wettkampf wurde damals zum Kampf der politischen Systeme hochstilisiert. Es ist dem umsichtigen Verhalten von Lothar Schmid zu verdanken, dass der brisante Wettkampf trotz aller Spannungen ordnungsgemäß beendet werden konnte; ohne sein diplomatisches Geschick wäre er wahrscheinlich schon nach der zweiten Partie gescheitert. Als es 1992 in Jugoslawien überraschend zu einem "Revanche-Wettkampf" zwischen Fischer und Spasski kam, war Schmid erneut als Schiedsrichter mit von der Partie.

Schmid war außerdem bei den WM-Kämpfen Karpow-Kortschnoi (Baguio 1978) und Kasparow-Karpow (London/Leningrad 1986) sowie bei vielen anderen Top-Ereignissen als Schiedsrichter dabei.

Schmid besitzt eine Sammlung von über 50.000 Schachpublikationen, welche wohl die größte in Deutschland und weltweit die bedeutendste Privatsammlung von Schachliteratur ist.

Bei der FIDE wird er mit einer (inaktiven) Elo-Zahl von 2530 geführt.