Wassyl Iwantschuk: Unterschied zwischen den Versionen
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Mit sechs Jahren erlernte Iwantschuk, dessen Vater Jurist und dessen Mutter Physiklehrerin ist, das [[Schach]]spielen von seiner Tante. 1985 gewann er die sowjetische Juniorenmeisterschaft und wurde Dritter in der ukrainischen Meisterschaft. Damit qualifizierte er sich zur Teilnahme an der Jugend-Weltmeisterschaft in Sharjah. | Mit sechs Jahren erlernte Iwantschuk, dessen Vater Jurist und dessen Mutter Physiklehrerin ist, das [[Schach]]spielen von seiner Tante. 1985 gewann er die sowjetische Juniorenmeisterschaft und wurde Dritter in der ukrainischen Meisterschaft. Damit qualifizierte er sich zur Teilnahme an der Jugend-Weltmeisterschaft in Sharjah. |
Aktuelle Version vom 2. November 2005, 17:26 Uhr
Wassyl Iwantschuk (ukrainisch Василь Михайлович Іванчук; * 18. März 1969 in Kopytschynzi (Kreis Ternopil)) ist ein ukrainischer Schachgroßmeister. 2004 wurde er Europameister und 2001/2002 Vizeweltmeister der FIDE. Zudem ist er dreifacher Mannschaftsolympiasieger.
Mit sechs Jahren erlernte Iwantschuk, dessen Vater Jurist und dessen Mutter Physiklehrerin ist, das Schachspielen von seiner Tante. 1985 gewann er die sowjetische Juniorenmeisterschaft und wurde Dritter in der ukrainischen Meisterschaft. Damit qualifizierte er sich zur Teilnahme an der Jugend-Weltmeisterschaft in Sharjah.
Er gewann zahllose internationale Turniere. Anfang der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts war er zusammen mit Garri Kasparow und Anatoli Karpow (beide Russland) einer der besten und erfolgreichsten Spieler der Welt. Mit der Mannschaft der UdSSR wurde er 1988 und 1990 Olympiasieger. Nach dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991, wurde er mit dem Team der Ukraine zunächst Weltmeister 2000 in der armenischen Hauptstadt Eriwan und schließlich Olympiasieger 2004 in Calvià (Mallorca). Mit der ukrainischen Nationalmannschaft belegte er zudem noch dreimal (vor 2004) einen Medaillenplatz bei verschiedenen Schacholympiaden. Im Einzelnen gewann Iwantschuk dreimal (1989, 1991 und 1995) das Superturnier in Linares (Spanien), das man als das Wimbledon des Schachs bezeichnen kann. Weitere bedeutende Turniersiege erzielte er in Biel/Bienne (1989), Tilburg (1990), Reykjavik (1991), Dortmund (1992), München (1994), Nowgorod (1994), Horgen (1995), Wijk aan Zee (1996), Belgrad (1997), Elista (1998), Lwiw und Montecatini Terme (2000). 2004 gewann er in Antalya die Europameisterschaft. Beeindruckend war sein Sieg im Capablanca-Memorial in Havanna im Mai 2005, das er mit 9,5 Punkten aus 12 Partien gewann. Sein Vorsprung vor dem Zweitplatzierten, Lázaro Bruzón aus Kuba, betrug 2,5 Punkte.
Allerdings sind es nicht nur seine außergewöhnlichen sportlichen Resultate, sondern auch seine beeindruckenden schöpferischen Leistungen und originellen Ideen auf dem Schachbrett, die seinen Ruf als "Schachgenie" begründen. Manche Experten bescheinigen ihm ein tieferes Schachverständnis als das Kasparows.
Wassyl Iwantschuk war seit 1991 verheiratet mit der in Kasan lebenden russischen Schach-Großmeisterin Alissa Galljamowa, und ist Vater eines 1991 geborenen Sohnes. Er lebt in der ukrainischen Stadt Lwiw.