Unsterbliche Zugzwangpartie: Unterschied zwischen den Versionen

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:'''1.d2-d4 Sg8-f6 2.c2-c4 e7-e6 3.Sg1-f3 b7-b6 4.g2-g3 Lc8-b7 5.Lf1-g2 Lf8-e7 6.Sb1-c3 0-0 7.0-0 d7-d5 8.Sf3-e5 c7-c6 9.c4xd5 c6xd5 10.Lc1-f4 a7-a6 11.Ta1-c1 b6-b5 12.Dd1-b3 Sb8-c6 13.Se5xc6 Lb7xc6 14.h2-h3'''
  
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:'''14...Dd8-d7 15.Kg1-h2 Sf6-h5 16.Lf4-d2 f7-f5 17.Db3-d1 b5-b4 18.Sc3-b1 Lc6-b5 19.Tf1-g1 Le7-d6'''
  
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''Ein glänzender Zug, der den Zugzwang deklariert. Weiß hat keine Züge mehr; auf beispielsweise Kh2 geschieht T[f5]f3, desgleichen auf g3-g4. Schwarz macht nun Abwartezüge mit dem König, und Weiß muß ihm von selbst ins Messer rennen.'' (Nimzowitsch)
  
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Version vom 00:32, 13. Jul 2005

Die Unsterbliche Zugzwangpartie ist eine der berühmtesten Schachpartien in der Geschichte des Schachs. Sie wurde von Aaron Nimzowitsch mit den schwarzen Steinen gewonnen. Die weißen Steine führte Friedrich Sämisch.

Sie wurde in der 7. Runde des internationalen Turniers in Kopenhagen 1923 gespielt. Nimzowitsch gewann das Turnier.

Zugzwang

Zugzwang bedeutet, dass eine Seite eigentlich ganz gut steht, allerdings muss diese Seite ziehen und jeder Zug führt zur Verschlechterung der Position oder sogar zum Verlust oder Matt. Während Zugzwang im Endspiel häufig eine Rolle spielt, ist er im Mittelspiel selten, daher war Nimzowitsch zu Recht stolz auf seine Leistung.

Nimzowitsch über die Partie

Möge es mir mein lieber Kollege Sämisch verzeihen, wenn ich jetzt jede Gelegenheit wahrnehme, um diese Partie, welche in Dänemark als die Unsterbliche Zugzwangpartie bekannt ist, zu veröffentlichen. Ich habe aber keine Wahl, denn hinsichtlich ihrem Opfergeist, der allerdings gänzlich unkonventionell scheint, ist sie genauso charakteristisch für unsere heutige Zeit, wie die Unsterbliche Partie für das Anderssen Zeitalter. Heute opfern wir aber um die Prophylaxe oder um irgendeine Blockade herbeizuführen..., und eben nicht mit brutaler Gewalt. Brutalität ist nicht mehr in.

Die Partie Sämisch - Nimzowitsch

1.d2-d4 Sg8-f6 2.c2-c4 e7-e6 3.Sg1-f3 b7-b6 4.g2-g3 Lc8-b7 5.Lf1-g2 Lf8-e7 6.Sb1-c3 0-0 7.0-0 d7-d5 8.Sf3-e5 c7-c6 9.c4xd5 c6xd5 10.Lc1-f4 a7-a6 11.Ta1-c1 b6-b5 12.Dd1-b3 Sb8-c6 13.Se5xc6 Lb7xc6 14.h2-h3

FEN: r2q1rk1/4bppp/p1b1pn2/1p1p4/3P1B2/1QN3PP/PP2PPB1/2R2RK1 b - 0 0|size=big,coords=1|Stellung nach dem 14. Zug von Weiß


Weiß spielt eher planlos.

14...Dd8-d7 15.Kg1-h2 Sf6-h5 16.Lf4-d2 f7-f5 17.Db3-d1 b5-b4 18.Sc3-b1 Lc6-b5 19.Tf1-g1 Le7-d6

FEN: r4rk1/3q2pp/p2bp3/1b1p1p1n/1p1P4/6PP/PP1BPPBK/1NRQ2R1 b - 0 0|size=big,coords=1|Stellung nach dem 19. Zug von Schwarz

20.e2-e4 f5xe4!

Dieses sonst ganz überraschend wirkende Opfer ist gegeben durch die nüchterne Kalkulation: zwei Bauern und 7. Reihe und gegnerischer unentwirrbarer Damenflügel - alles das für bloß eine Figur! (Nimzowitsch)

21.Dd1xh5 Tf8xf2 22.Dh5-g5 Ta8-f8 23. Kh2-h1 Tf8-f5 24. Dg5-e3 Lb5-d3 25.Tc1-d1 h6!!

Ein glänzender Zug, der den Zugzwang deklariert. Weiß hat keine Züge mehr; auf beispielsweise Kh2 geschieht T[f5]f3, desgleichen auf g3-g4. Schwarz macht nun Abwartezüge mit dem König, und Weiß muß ihm von selbst ins Messer rennen. (Nimzowitsch)

FEN: 6k1/3q2p1/p2b12p/3p1r2/1p1Pp3/3bQ1PP/PP1B1rB1/1N2R1Rk b - 0 0|size=big,coords=1|In dieser Stellung gab Sämisch nach einstündiger Überlegung auf.

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Siehe auch

Liste bekannter Schachpartien

Literatur

  • A. Nimzowitsch: Mein System, Verlag "Das Schach-Archiv", Hamburg 1965
  • Gero H. Marten: Aaron Nimzowitsch 1886 - 1935, ein Leben für das Schach, Verlag "Das Schach-Archiv", Hamburg 1995. ISBN 3-88086-108-2

Weblinks