Sweschnikow-Variante: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Sweschnikow-Variante''' der [[Sizilianische Verteidigung|Sizilianischen Verteidigung]] ist eine [[Schacheröffnungen|Schacheröffnung]]. Sie gehört zu den modernsten und aktuellen Eröffnungen unserer Zeit.
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Die '''Sweschnikow-Variante''' der [[Sizilianische Verteidigung|Sizilianischen Verteidigung]] ist eine [[Schacheröffnungen|Schacheröffnung]]. Sie gehört zu den modernsten und aktuellsten Eröffnungen unserer Zeit.
  
Zur Ausgangsstellung der Sweschnikow-Variante führen mehrere Zugfolgen, dies sind die beiden gebräuchlichsten:
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Die Ausgangsstellung der Sweschnikow-Variante entsteht nach den Zügen 1.e2-e4 c7-c5 2.Sg1-f3 Sb8-c6 3.d2-d4 c5xd4 4.Sf3xd4 Sg8-f6 5.Sb1-c3 e7-e5. Die Hauptfortsetzung ist 6.Sd4-b5 d7-d6 7.Lc1-g5 a7-a6 8.Sb5-a3 b7-b5.
* 1.e2-e4 c7-c5 2.Sg1-f3 Sb8-c6 3.d2-d4 c5xd4 4.Sf3xd4 Sg8-f6 5.Sb1-c3 e7-e5
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* 1.e2-e4 c7-c5 2.Sg1-f3 e7-e6 3.d2-d4 c5xd4 4.Sf3xd4 Sb8-c6 5.Sb1-c3 Sg8-f6 6.Sd4-b5 d7-d6 7.Lc1-f4 e6-e5 8.Lf4-g5 (diese Zugfolge führt direkt zu den 6.Sb5-Varianten, die auch fast ausschließlich gespielt werden. Zudem ist diese Zugfolge einen Zug langsamer als die Obige.)
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Für Weiß gibt es folgende Alternativen:
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3.Lf1-b5.
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3.Sb1-c3 e7-e5 4.Lf1-c4.
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Schwarz kann diese vermeiden, indem er die Zugfolge 2. ... e7-e6 3.d2-d4 c5xd4 4.Sf3xd4 Sg8-f6 5.Sb1-c3 Sb8-c6 6.Sd4-b5 d7-d6 7.Lc1-f4 e6-e5 8.Lf4-g5 wählt (die einen Zug langsamer ist als die normale). Sie gibt dem Weißen andererseits die Möglichkeit zu 6.Sd4xc6 b7xc6 7.e4-e5 Sf6-d5 8.Sc3-e4.
  
  
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Die Sweschnikow-Variante trägt für eine [[Schacheröffnungen|Schacheröffnung]] ungewöhnlich viele Namen, sie ist auch als Tscheljabinsk-Variante, [[Emanuel Lasker|Lasker]]<nowiki></nowiki>-Variante oder [[Jorge_Pelikan|Pelikan]]<nowiki></nowiki>-Variante  bekannt, wobei die Bezeichnung "Sweschnikow-Variante" die Geläufigste ist. Dabei sind alle Namen unmittelbar mit der Geschichte der Variante verbunden.
 
Die Sweschnikow-Variante trägt für eine [[Schacheröffnungen|Schacheröffnung]] ungewöhnlich viele Namen, sie ist auch als Tscheljabinsk-Variante, [[Emanuel Lasker|Lasker]]<nowiki></nowiki>-Variante oder [[Jorge_Pelikan|Pelikan]]<nowiki></nowiki>-Variante  bekannt, wobei die Bezeichnung "Sweschnikow-Variante" die Geläufigste ist. Dabei sind alle Namen unmittelbar mit der Geschichte der Variante verbunden.
  
[[Emanuel Lasker]] setzte die damals noch kaum bekannte Variante im Jahre 1910 in dem Weltmeisterschaftskampf gegen [[Carl Schlechter]] ein. Die Partie endete Remis, die Variante wurde auf Eis gelegt, da die positionelle Schwäche d5 als unkompensierbar angesehen wurde. Dennoch blieb sie immer mit dem Namen [[Emanuel Lasker|Laskers]] verbunden. Mitte der 50er versuchte der Argentinier [[Jorge Pelikan]] die Entwicklung Laskers weiterzuführen, doch erst der Tscheljabinsker Großmeister [[Jewgeni Sweschnikow]] konnte die nun nach ihm benannte Variante zu einer geachteten Waffe formen. Von diesem Zeitpunkt an war die Sweschnikow-Variante in der Turnierpraxis fest etabliert.
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[[Emanuel Lasker]] setzte die damals noch kaum bekannte Variante (sie kam in der Partie Tarrasch - Mieses, Nürnberg 1888 vor; in seinem Kommentar empfiehlt Tarrasch nach 6. Sdb5 die Fortsetzung 6. ... d6 7. Lg5 a6 8. Lf6 gf6 9. Sa3 b5 10. Sd5 f5) im Jahre 1910 in dem Weltmeisterschaftskampf gegen [[Carl Schlechter]] ein. Die Partie endete Remis, die Variante wurde auf Eis gelegt, da die positionelle Schwäche d5 als unkompensierbar angesehen wurde. Dennoch blieb sie immer mit dem Namen [[Emanuel Lasker|Laskers]] verbunden. 1955 fand der Argentinier [[Jorge Pelikan]] in der von Tarrasch empfohlenen Variante die Verbesserung 9. ... d6-d5!, wonach die Weißen anfingen, sofort 8.Sb5-a3! zu spielen. Damit, dass der Tscheljabinsker Großmeister [[Jewgeni Sweschnikow]] hierauf die Stärke von 8. ... b7-b5 demonstrierte, beginnt die eigentliche Geschichte der nun nach ihm benannten Variante. Von diesem Zeitpunkt an war die Sweschnikow-Variante in der Turnierpraxis fest etabliert.
  
 
In den späten 90er Jahren kam es dann sogar zu einem richtigen "Boom" der Sweschnikow-Variante. Maßgeblich beteiligt daran waren u.a. die Spitzenspieler [[Wladimir Borissowitsch Kramnik|Wladimir Kramnik]], [[Joel Lautier]] und [[Péter Lékó|Peter Leko]]. Heute ist die Sweschnikow-Variante auf [[Großmeister_(Schach)|Großmeisterebene]] eine der populärsten und meist diskutierten Eröffnungen überhaupt.
 
In den späten 90er Jahren kam es dann sogar zu einem richtigen "Boom" der Sweschnikow-Variante. Maßgeblich beteiligt daran waren u.a. die Spitzenspieler [[Wladimir Borissowitsch Kramnik|Wladimir Kramnik]], [[Joel Lautier]] und [[Péter Lékó|Peter Leko]]. Heute ist die Sweschnikow-Variante auf [[Großmeister_(Schach)|Großmeisterebene]] eine der populärsten und meist diskutierten Eröffnungen überhaupt.

Aktuelle Version vom 10. September 2006, 17:48 Uhr

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Die Sweschnikow-Variante der Sizilianischen Verteidigung ist eine Schacheröffnung. Sie gehört zu den modernsten und aktuellsten Eröffnungen unserer Zeit.

Die Ausgangsstellung der Sweschnikow-Variante entsteht nach den Zügen 1.e2-e4 c7-c5 2.Sg1-f3 Sb8-c6 3.d2-d4 c5xd4 4.Sf3xd4 Sg8-f6 5.Sb1-c3 e7-e5. Die Hauptfortsetzung ist 6.Sd4-b5 d7-d6 7.Lc1-g5 a7-a6 8.Sb5-a3 b7-b5.

Für Weiß gibt es folgende Alternativen:

3.Lf1-b5.

3.Sb1-c3 e7-e5 4.Lf1-c4.

7.a2-a4

7.Sc3-d5 Sf6xd5 8.e4xd5.

Schwarz kann diese vermeiden, indem er die Zugfolge 2. ... e7-e6 3.d2-d4 c5xd4 4.Sf3xd4 Sg8-f6 5.Sb1-c3 Sb8-c6 6.Sd4-b5 d7-d6 7.Lc1-f4 e6-e5 8.Lf4-g5 wählt (die einen Zug langsamer ist als die normale). Sie gibt dem Weißen andererseits die Möglichkeit zu 6.Sd4xc6 b7xc6 7.e4-e5 Sf6-d5 8.Sc3-e4.


Geschichte

Die Sweschnikow-Variante trägt für eine Schacheröffnung ungewöhnlich viele Namen, sie ist auch als Tscheljabinsk-Variante, Lasker-Variante oder Pelikan-Variante bekannt, wobei die Bezeichnung "Sweschnikow-Variante" die Geläufigste ist. Dabei sind alle Namen unmittelbar mit der Geschichte der Variante verbunden.

Emanuel Lasker setzte die damals noch kaum bekannte Variante (sie kam in der Partie Tarrasch - Mieses, Nürnberg 1888 vor; in seinem Kommentar empfiehlt Tarrasch nach 6. Sdb5 die Fortsetzung 6. ... d6 7. Lg5 a6 8. Lf6 gf6 9. Sa3 b5 10. Sd5 f5) im Jahre 1910 in dem Weltmeisterschaftskampf gegen Carl Schlechter ein. Die Partie endete Remis, die Variante wurde auf Eis gelegt, da die positionelle Schwäche d5 als unkompensierbar angesehen wurde. Dennoch blieb sie immer mit dem Namen Laskers verbunden. 1955 fand der Argentinier Jorge Pelikan in der von Tarrasch empfohlenen Variante die Verbesserung 9. ... d6-d5!, wonach die Weißen anfingen, sofort 8.Sb5-a3! zu spielen. Damit, dass der Tscheljabinsker Großmeister Jewgeni Sweschnikow hierauf die Stärke von 8. ... b7-b5 demonstrierte, beginnt die eigentliche Geschichte der nun nach ihm benannten Variante. Von diesem Zeitpunkt an war die Sweschnikow-Variante in der Turnierpraxis fest etabliert.

In den späten 90er Jahren kam es dann sogar zu einem richtigen "Boom" der Sweschnikow-Variante. Maßgeblich beteiligt daran waren u.a. die Spitzenspieler Wladimir Kramnik, Joel Lautier und Peter Leko. Heute ist die Sweschnikow-Variante auf Großmeisterebene eine der populärsten und meist diskutierten Eröffnungen überhaupt.

Hauptvarianten

  • 1.e2-e4 c7-c5 2.Sg1-f3 Sb8-c6 3.d2-d4 c5xd4 4.Sf3xd4 Sg8-f6 5.Sb1-c3 e7-e5 6.Sd4-b5 d7-d6 7.Lc1-g5 a7-a6 8.Sb5-a3 b7-b5 9.Lg5xf6 g7xf6 10.Sc3-d5
  • 1.e2-e4 c7-c5 2.Sg1-f3 Sb8-c6 3.d2-d4 c5xd4 4.Sf3xd4 Sg8-f6 5.Sb1-c3 e7-e5 6.Sd4-b5 d7-d6 7.Lc1-g5 a7-a6 8.Sb5-a3 b7-b5 9.Sc3-d5

Ideen und Spielweisen

Die Hauptideen des Schwarzen sind häufig verbunden mit einer Bauernmajorität im Zentrum (oft erzielt mit dem Doppelbauer in der f-Linie, der nach dem Abtausch des weißen Läufers mit dem schwarzen Springer entsteht), aktivem Spiel in der c- und g-Linie sowie einem Bauernvorstoß nach b4. Ideen für den Weißspieler haben meistens etwas mit dem Feld d5 zu tun, das mit einem Springer besetzt werden kann und dem Vorgehen gegen die Bauernschwäche auf d6.

Sweschnikow-Variante in der Turnierpraxis

In den letzten Jahren ist die Sweschnikow-Variante auch bei Klubspielern beliebt geworden. Sie ist nun häufig anzutreffen, dabei fällt ihr aber nicht die selbe große Bedeutung zu wie auf der Ebene der Großmeister. Der Grund für die wachsende Popularität auch auf Amateurniveau ist der Ruf der Sweschnikow-Variante, die als sehr effektiv und zugleich auch als leicht zu erlernen gilt.