Schachuhr

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Die Schachuhr ist ein Hilfsmittel um - besonders in organisierten Schachveranstaltungen (Turnieren oder Mannschaftskämpfen) - die Bedenkzeit der Spieler zu kontrollieren. Sie wird seit 1883 bei Turnieren eingesetzt und besteht in mechanischer Ausführung aus zwei Uhrwerken, die durch einen im Inneren befestigten Schaukelhebel wechselseitig in Gang gesetzt werden. Bei waagerechter Stellung werden beide Uhren angehalten. Erfunden wurde sie von dem Engländer Thomas Wilson. Zuvor hatte man mit Sanduhren gespielt.

Eine mechanische Schachuhr Marke "Garde"/ruhla

Der Gebrauch erfolgt so, dass nach Freigabe der Partie durch den Schiedsrichter der Spieler mit den weißen Steinen mit dem 1. Zug beginnt und die Uhr drückt. Durch den Hebel wird seine Uhr abgestellt und die des Gegners in Gang gesetzt. Dann führt der Spieler mit den schwarzen Steinen seinen 1. Zug aus und drückt seinerseits die Uhr. Wichtig ist, dass immer mit der Hand die Uhr betätigt werden muss, mit der auch gezogen wurde. Rechtshänder haben einen kleinen Vorteil, wenn die Uhr auf der rechten Seite des Brettes steht, da der Weg der Hand kürzer ist. Aus diesem Grund wird die Uhr meist auf die rechte Seite des Schwarzspielers gestellt.

Jedes Ziffernblatt ist mit einer Fallklappe versehen, die in dem Moment fällt, in dem der Minutenzeiger eine volle Stunde erreicht. Fünf Minuten vorher (also beispielsweise um 11:55) beginnt der vorrückende Minutenzeiger, die Fallklappe anzuheben. Die den Spielern zustehende Bedenkzeit wird auf der Schachuhr so eingestellt, dass der Ablauf dieser Bedenkzeit durch das Herunterfallen der Fallklappe markiert wird - auch 'Blättchenfall' genannt. Ein Überschreiten der Bedenkzeit hat normalerweise den Verlust der Partie zur Folge. Ausgenommen von dieser Regel sind nur solche Stellungen, in denen der Gegner keinesfalls mehr gewinnen kann. In derartigen 'theoretischen Remisstellungen' (etwa wenn eine Partei nur noch einen König hat) gilt die Partie auch nach der Zeitüberschreitung als unentschieden.

Beim Spiel mit der Uhr unterscheidet man im Schach zwischen Blitzschach, Schnellschach und Turnierschach, je nach Bedenkzeit für eine Partie.

Seit einigen Jahren gibt es elektronische Schachuhren, die weitere Modi kennen (z. B. 1 Stunde Bedenkzeit je Spieler zuzüglich 30 Sekunden je ausgeführtem Zug). Es wird erwartet, dass in einigen Jahren kaum noch mechanische Uhren im Einsatz sein werden.

Siehe auch: Zeitnot