Savielly Tartakower

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Savielly Tartakower (auch Xavier Tartakower; * 22. Februar 1887 in Rostow am Don, † 4. Februar 1956 in Paris) war ein bedeutender Schachspieler in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Tartakower wurde in Rostow am Don als Sohn eines österreichischen Vaters und einer polnischen Mutter geboren. Im Alter von 12 Jahren erlebte er, dass seine jüdischen Eltern bei einem Pogrom ermordet wurden.

Tartakower floh in die Schweiz, besuchte dort das Gymnasium und studierte Rechtswissenschaft in Genf und Wien, wo er auch promoviert wurde.

Das Schachspiel betrieb Tartakower als Berufsschachspieler. Er gewann zahlreiche Turniere, darunter in den Jahren 1927 und 1928 das Turnier von Hastings.

Stilistisch gehörte er mit Meistern wie Aaron Nimzowitsch und Richard Réti zur sogenannten hypermodernen Schule. Tartakower war auch ein begnadeter Schachschriftsteller. Sein Hauptwerk Die hypermoderne Schachpartie ist auch heute noch lesenswert.

Er war für seine Aphorismen bekannt, die nach seinem Namen Tartakowerismen genannt werden, z.B.

  • "Die Drohung ist stärker als die Ausführung."
  • "Es ist immer besser, die Steine seines Gegners zu opfern."
  • "Die Fehler sind da, um gemacht zu werden."

Ab 1924 lebte Tartakower in Frankreich, wo er während des 2. Weltkrieges noch die Résistance unterstützte.

Tartakower vertrat Polen bei den Schacholympiaden 1930, 1931, 1933, 1935, 1937 und 1939, wobei er 1930 in Hamburg mit der polnischen Mannschaft Olympiasieger wurde. Tartakower nahm an den polnischen Landesmeisterschaften 1927, 1935 und 1937 teil. Er wurde bei seinen beiden letzten Teilnahmen Polnischer Meister. Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges spielte er für die französische Nationalmannschaft an der Schacholympiade 1950.