Klassisches System
Das Klassische System der Französischen Verteidigung entsteht nach den Zügen: 1. e4 e6, 2. d4 d5, 3. Sc3 Sf6. Diese Spielweise war Ende des 19. sowie Anfang des 20. Jahrhunderts die gängiste Variante der Französischen Verteidigung, besonders der ehemalige Vize-Weltmeister Siegbert Tarrasch wandte sie oft an. Hauptfortsetzungen:
a) 4. e5 Sfd7, 5. f4 c5, 6. dc5: (Diese Spielweise war vor allem zu Steinitz' Zeiten weit verbreitet) b) 4. Lg5 Le7, 5. e5 Sfd7, 6. Le7: (Genießt heutzutage den Vorzug vor 4. e5)
Das klassische System führt häufig zu ausgesprochen geschlossenen Stellungstypen mit blockierten Bauern im Zentrum, in denen Weiß üblicherweise die Initiative auf dem Königsflügel sucht, während Schwarz durch Druck auf die weißen Zentralbauern, typischerweise mit den Zügen ... c5 sowie ... f6, um Gegenspiel bemüht ist. Ein ernstes Problem für den Spieler mit den schwarzen Steinen ist häufig der so genannte 'schlechte Läufer', der weißfeldrige schwarze Damenläufer gelangt manchmal bis zum Endspiel nicht zur Entfaltung, was auf höchstem Spielniveau zwischen Großmeistern oft zum Partieverlust führt.