Jan Hein Donner

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Johannes Hendrikus (Jan Hein) Donner (* 6. Juli 1927 in Den Haag; † 27. November 1988 in Amsterdam) war ein niederländischer Schachgroßmeister.

Donner in einer für ihn typischen Pose am Brett (Nationaal Archief, Fotocollectie)

Donner, dessen Vater Jan Donner 1926-1933 Justizminister der Niederlande gewesen war, studierte vor seiner endgültigen Hingabe an das Berufsschachspielertum einige Semester Rechtswissenschaften und Psychologie.

Er gewann 1954, 1957 und 1958 die niederländische Meisterschaft und galt fast 20 Jahre lang als zweitbester Spieler des Landes hinter dem Exweltmeister Max Euwe. Er vertrat sein Land bis 1978 bei 12 Schacholympiaden. Im Jahre 1959 wurde ihm der Großmeistertitel durch die FIDE verliehen. Sein größter sportlicher Triumph war sein Sieg im Hoogoven-Turnier zu Beverwijk 1963, noch vor den sowjetischen Großmeistern David Bronstein und Juri Awerbach.

Ansonsten konnte er bei stark besetzten internationalen Turnieren keine weiteren herausragenden Erfolge erzielen. In einzelnen Partien wurde er aber auch Weltklassespielern gefährlich, z.B. gewann er 1962 eine Partie gegen Bobby Fischer.

Donner (links) in jungen Jahren gegen Ex-Weltmeister Euwe (Nationaal Archief, Fotocollectie)

In den Niederlanden machte sich Donner einen Namen vor allem durch seine publizistische Tätigkeit für viele Tageszeitungen und Journale. Er galt als ein provokanter und kontroverser Schreiber, der sich nicht scheute, seine Streitigkeiten mit Schachspielern oder anderen Publizisten in aller Öffentlichkeit auszutragen. Er schrieb Kolumnen u.a. für De Volkskrant und NRC Handelsblad. Selbst als er nach einem Gehirnschlag ab 1983 körperlich stark eingeschränkt war, setzte er diese Arbeit bis zu seinen Tod fort.

Auch in die belletristische Literatur fand Donner Einlaß: seinem engen Freund, dem niederländischen Autor Harry Mulisch, war er die Vorlage für die Figur des Onno Quist aus dessen Roman De ontdekking van de hemel (1992) (dt. Die Entdeckung des Himmels) (1993), der im Jahre 2001 in britisch-niederländischer Produktion verfilmt wurde.

Literatur

  • Alexander Münninghoff: Hein Donner 1927 - 1988, een biografische schets. Uitgeverij Scheffers, Utrecht 1994. ISBN 90-5546-008-7
  • Evert-Jan Straat: J.H. Donner, grootmeester, Alkmaar 1993. ISBN 9071689565
  • J. H. Donner: De Koning: schaakstukken. Uitgeverij Bert Bakker, Amsterdam 1988. ISBN 90-351-0520-6

Weblinks