Budapester Gambit

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Die Eröffnung 1. d4 Sf6 2. c4 e5 3. de5 Sg4 kam laut dem Lexikon Schach von Isaak und Wladimir Linder schon in einer am 5. März 1896 in Budapest gespielten Partie Mor Adler - Géza Maróczy vor, die aber anscheinend nicht überliefert ist. Ihre internationale Feuertaufe erlebte sie in Berlin 1918, wo die Schwarzen (Vidmar, Mieses und Schlechter) 2 1/2 Punkte aus 3 Partien holten. 1920 schreibt Jacques Mieses im Ergänzungsheft zum Bilguerschen Handbuch: "Dieses höchst geistvolle Gambitspiel bildet die wichtigste Bereicherung, welche die Schachtheorie in der letzten Zeit erfahren hat. Der Ruhm, es erfunden und praktisch erprobt zu haben, gebührt ungarischen Meistern, in erster Linie Abonyi, Breyer und Barasz. Sie haben im Jahre 1917 eine Reihe hochinteressanter und wertvoller Partien mit dieser Eröffnung gespielt und analytisch untersucht."

Bald schon zeigte die Erfolgskurve allerdings nach unten, und nachdem Tartakower in Bad Kissingen 1928 mit dem "Budapester Gambit" ein Fiasko erlitten hatte (1/2 aus 3), verschwand es praktisch aus dem Spitzenschach, wo es nur noch gelegentlich als Überraschungswaffe eingesetzt wird.

Das "Budapester Gambit" ist (wie das "Damengambit") kein "echtes" Gambit, das heißt, Weiß kann den Mehrbauern nicht ohne Nachteil behaupten. Er kann ihn aber mit gutem Spiel zurückgeben (4. Lf4!, 4. Sf3! Lc5 5. e3).--classki 18:29, 2. Sep 2006 (CEST)