Gioacchino Greco

aus remoteSchach-Wiki, der freien Wissensdatenbank
Version vom 31. Mai 2005, 17:13 Uhr von city (Diskussion | Beiträge)

(Unterschied) Nächstältere Version→ | view current revision (Unterschied) | ←Nächstjüngere Version (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Gioacchino Greco (* ca 1600; † 1634) war der stärkste Schachmeister des 17. Jahrhunderts.

Der um 1600 in Kalabrien geborene Greco steht am Schluss des "Goldenen Zeitalters" des italienischen Schachs. Bereits 1619 machte er in Rom von sich reden, als er gegen mehrere führende Meister spielte und gewann. In diesem Jahr schrieb er auch seine erste Abhandlung über das Schach mit von ihm kommentierten Partien.

Das Neue an seinen Schachschriften war, dass er intuitiv das Wesen des Kombinationsspiels erfasste. Er widmete sich besonders dem Figurenspiel und seinen taktischen Möglichkeiten und fand wundervolle Kombinationen und überraschende Wendungen, die er auch in seinen Partien demonstrierte. Heute zählen sie zum Rüstzeug jedes Turnierspielers, damals waren sie bahnbrechend. Ein von Greco gefundenes Kombinationsmotiv gegen die Rochadestellung, in seiner Partiensammlung aus dem Jahre 1619 enthalten, ist unter dem Begriff "Grecos Matt" in die Schachgeschichte eingegangen.

1621 fuhr Greco nach Frankreich und widmete in Nancy eine Kopie seines Buches dem Herzog von Lothringen. In Paris gewann er beim Schachspiel dank seiner hervorragenden Spielkunst 5000 Scudi, ein Vermögen für damalige Verhältnisse. Alles Geld wurde ihm jedoch bei einer Reise nach London durch einen Raubüberfall wieder abgenommen.

Über Madrid begab er sich nach Westindien auf die Antillen, wo er 1634 starb. Sein Vermögen vermachte er den Jesuiten. Sein Schachbuch wurde später in viele Sprachen übersetzt und in vielen Auflagen gedruckt. Grecos Einfluss auf das Schach in Europa hielt über mehrere Jahrhunderte an.

Literatur

  • Moses Hirschel: Das Schach des Herrn Gioachino Greco Calabrois und die Schachspiel-Geheimnisse des Arabers Philipp Stamma. Breslau 1784 (Nachdruck Zürich 1979)