Bauerneinheit

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Bauerneinheiten dienen vor allem Schachprogrammen für den Computer und Schachspielern als Grundlage zur Stellungsbewertung und zum Abschätzen der Folgen eines Zuges. Als Grundlage dieser Maßeinheit wurde der Wert eines Bauern definiert.

Die einzelnen Figuren haben folgende Werte:

Figur Wert in Bauerneinheiten
Dame 9
Turm 5
Läufer 3
Springer 3
Bauer 1

Daraus folgt, dass bei ungleichen Materialverhältnissen üblicherweise zum Beispiel 2 Türme stärker sind als eine Dame oder 2 Leichtfiguren (Läufer und Springer) in der Regel stärker sind als 1 Turm. Der König besitzt keinen Wert in Bauerneinheiten, da mit seinem Verlust auch das Ende des Spiels einhergehen würde. Somit muss natürlich alles dafür getan werden, um ein Schachmatt zu verhindern.

Im Schachsport gibt es diesbezüglich auch den Begriff der Qualität. Es stellt einen Qualitätsgewinn dar, wenn man eine Leichtfigur (Läufer und Springer) gegen den Turm eintauscht.

All diese Werte sind aber nur als Faustregel zu verstehen. Es kommt auch auf die Stellung an, so kann es durchaus sinnvoll sein, eine höherwertige Figur für eine Figur mit geringerem Wert zu opfern, wenn man dadurch einen Stellungsvorteil erreicht. Wenn man z.B. beide Läufer besitzt, sind diese im Vergleich zu zwei Springern oder einem Springer und einem Läufer höher zu bewerten, dafür kann ein einzelner Springer einem einzelnen Läufer überlegen sein. Computerschach-Programme berücksichtigen die Stellung bei ihren Berechnungen und verändern so die einzelnen Werte nach Bauerneinheiten. Auf diese Weise können die Programme sich für einen bestmöglichen Zug entscheiden und auch feststellen, wie sich der Wert der Stellung der beiden Spieler nach einem Zug verändern würde.