Blindschach

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Das Blindschach, auch Blindspiel, früher auch als Blindlingsspiel bezeichnet, ist eine Form des Schachs, bei dem mindestens einer der Spieler ohne Ansicht des Schachbretts – aus dem Gedächtnis – spielt.

Beim Blindspiel werden die Züge mittels der Schach-Notation angesagt.

Das Blindspiel war bereits im 8. und 9. Jahrhundert unter den Arabern bekannt. In Europa spielte es der Sarazene Buzzecca erstmals im 13. Jahrhundert. Philidor machte durch sein Blindspiel im 18. Jahrhundert großen Eindruck auf seine Zeitgenossen.

Eine beliebte Variante des Blindspiels ist das Blind-Simultan-Schach, bei dem der Blindspieler gegen mehrere sehende Gegner gleichzeitig antritt.

Der französische Psychologe Alfred Binet untersuchte in seinem Buch Psychologie des grands calculateurs et joueurs d'échecs (Paris 1894) erstmals auf wissenschaftlicher Basis die beim Blindspiel ablaufenden Denkprozesse.

Weltmeister Alexander Aljechin machte auf das im Vergleich mit dem normalen Turnierschach deutlich gesunkene Niveau der Partien im Blindschach aufmerksam. An dieser Einschätzung hat sich bis heute nichts geändert.

Seit einigen Jahren veranstaltet der niederländische Multimillionär und 18. Fernschachweltmeister Joop van Oosterom in Monte Carlo ein alljährliches Blind- und Schnellschachturnier für Elitespieler, die gegeneinander ohne Ansicht des Brettes antreten. Die dort gebotenen Partien, die häufig durch gröbste Versehen entschieden werden, bekräftigen zwar Aljechins Ansicht, haben aber hohen Unterhaltungswert.

Das Blindschach darf nicht verwechselt werden mit dem Blindenschach oder der Schachblindheit.