Schachserver

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Ein Schachserver ermöglicht das Schachspielen mit räumlich entfernten Gegnern über das Internet. Technisch gesehen sind Schachserver eine Untergruppe von Spieleservern. Teilweise kann man direkt im Browser spielen, teilweise muss man eine eigene Zugangssoftware installieren.

Es gibt eine Vielzahl an freien und kommerziellen Schachservern, die sich in ihrer Funktionsvielfalt und Bedienung stark unterscheiden. Als eine Sonderform kann man jedoch Fernschachserver abgrenzen, die im Fernschach die Partieverwaltung sehr erleichtern.

Schachserver

Ein Schachserver ermöglicht das Spielen einer Partie in der beide Gegner während der gesamten Partie angemeldet bleiben. Es lassen sich verschiedene Zeitkontrollen und teilweise auch Schachvarianten wählen. Viele Schachserver bieten sog. 1-Click-Eingaben von Zügen an, mit denen sich Züge sehr schnell ausführen lassen, bzw. schon als Antwortzug auf einen beliebigen Gegnerzug festlegen lassen. Damit sind sehr schnelle Zeitkontrollen möglich (1 Minute pro Partie), die als Bullet bezeichnet werden. Durch die ständige Verfügbarkeit von Gegnern haben Schachserver teilweise zu einer Popularisierung seltener Schachvarianten geführt, wie z.B. Crazyhouse oder Tandemschach. Auf Schachservern kann man auch Schachprogramme gegeneinander antreten lassen. Einige Autoren von Schachprogrammen nutzen Schachserver um ihr Programm gegen menschliche Gegner und andere Programme zu testen. Ein großes Problem bei Schachservern ist der Betrug durch Computerunterstützung während der Partien. Einige Schachserver haben deshalb Algorithmen entwickelt, mit denen sie die Partien auf Computerunterstützung untersuchen. Die Funktionsweise dieser Algorithmen ist umstritten und geheim, dennoch gehen zumindest die kommerziellen Schachserverbetreiber rigoros gegen Betrüger vor um Beschwerden aus dem Nutzerkreis zu begegnen.

Fernschachserver

Ein Fernschachserver ermöglicht das Spielen von Partien mit sehr langen Bedenkzeiten (mehrere Tage pro Zug), in der die Gegner sich nur für die Zugabgabe anmelden und danach wieder abmelden. Auf einem Fernschachserver führt man die Züge auf einem anklickbaren Brett auf einer Webseite aus und bestätigt nach einer Vorschau den Zug. Damit wechselt das Zugrecht und die Bedenkzeit des Gegners fängt an zu laufen. Der Gegner wird über den erfolgten Zug per E-Mail informiert. Fernschachserver erfordern in der Regel keine eigene Zugangssoftware, sondern werden direkt im Browser bedient.

Fernschachserver haben in den letzten Jahren unter Fernschachspielern sehr an Popularität gewonnen. Das Übermitteln der Züge im Fernschach stellte immer eine technische und organisatorische Herausforderung dar. Neben langen Postlaufzeiten kam es auch zu Mißverständnissen und Fehlern in der Übertragung sowie zu Auseinandersetzungen über die verbrauchte Bedenkzeit. Durch Fernschachserver ist einerseits eine Übermittlung der Züge ohne Zeitverlust möglich und zum anderen wird der Partieverlauf und die Bedenkzeit auf dem Server verwaltet, so dass es zu keinen Mißerständnissen über den Partieverlauf kommen kann. Die meisten Fenschachserver bieten darüber hinaus Zugvalidierung und Verwaltung der Urlaubszeiten in einem Turnier an.

Bekannte Schachserver

Kommerzielle Server

Einer der ersten Schachserver war der Internet Chess Club (ICC). Er zählt noch heute zu den mitgliederstärksten.

Auch die Firma ChessBase, Marktführer im Bereich Schachsoftware, betreibt einen eigenen Server.

Weblinks