Louis-Charles Mahé de La Bourdonnais: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 31. Mai 2005, 11:04 Uhr
Louis-Charles Mahé de La Bourdonnais (* 1797; 13. Dezember 1840) war ein französischer Schachmeister und stärkster Spieler des frühen 19. Jahrhunderts. Wegen seines ungewöhnlichen Kombinationstalents gilt er als der größte Meister, den Frankreich seit Philidor besaß.
La Bourdonnais stammte aus einer wohlhabenden Familie und verbrachte schon in seiner Jugend viel Zeit im berühmten Pariser Schachcafé "Café de la Régence", wo er seinen eigenen Tisch hatte und dort fast jeden Tag von mittags bis Mitternacht spielte. Das Schachfieber packte ihn, und das "Königliche Spiel" wurde fortan für ihn zum Lebensinhalt. Er spielte gegen jeden, der bereit war, einen geringen Geldeinsatz zu wagen. Er nahm Unterricht bei Alexandre Louis Honoré Lebreton Deschapelles, dem bis dahin stärksten Spieler Frankreichs, den er bald vom Thron verdrängte.
1827 gab er die Lebensgeschichte seines Großvaters Bertrand François Mahé de La Bourdonnais, eines berühmten Admirals, heraus.
1833 gab er ein Schachlehrbuch Nouveau Traité du jeu des échecs (Paris) heraus, das ganz auf die Bedürfnisse von Schachamateuren und -liebhabern zugeschnitten war. Da es in Frankreich keinen Spieler mehr gab, der ihn schlagen konnte, fuhr La Bourdonnais 1834 nach London, um den dortigen Meister und stärksten Spieler Großbritanniens, den Iren Alexander MacDonnell, zu einem Wettkampf herauszufordern. Das erste bedeutende Match der Schachgeschichte dauerte von Juni bis November und umfasste 88 Partien. La Bourdonnais gewann 44, verlor 30 und spielte 14 Partien unentschieden. Die noch ohne Schachuhr gespielten Partien wurden notiert und veröffentlicht.
Nach diesem Sieg galt La Bourdonnais als stärkster Spieler der Welt. Er kehrte nach Paris zurück und gründete dort die erste Schachzeitung, Le Palamède. Kurz darauf bekam er die Wassersucht. Nur 43 Jahre alt, starb er am 13. Dezember 1840.