Rudolf Charousek

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Rudolf Charousek (* 19. September 1873 in Klein-Lometz, † 18. April 1900 in Budapest) war ein ungarischer Schachmeister.

Als Gymnasiast wandte sich Charousek dem Schachspiel zu, das ihn so sehr in den Bann zog, dass er ein 1893 aufgenommenes Studium der Rechtswissenschaft abbrach, um fortan als Berufsschachspieler zu leben. Er freundete sich mit dem ungarischen Schachmeister Maróczy an, mit dem er viele freie Partien spielte.

Er war so arm, dass er große Teile des Bilguer abschrieb, da er sich das Buch nicht leisten konnte. Er hungerte viel und erkrankte früh an Tuberkulose.

Nach ersten lokalen Erfolgen in Budapest folgten Einladungen zu internationalen Turnieren. Herausragend sein Auftritt beim Schachturnier von Nürnberg 1896, in dem Charousek gegen den amtierenden Weltmeister Emanuel Lasker zu siegen vermochte. Im Herbst des gleichen Jahres teilte er sich beim Jubiläumsturnier in Budapest mit Tschigorin den ersten Platz; den Stichkampf verlor er allerdings. 1897 veranstaltete die Berliner Schachgesellschaft anlässlich des 70-jährigen Bestehens ein Jubiläumsturnier. Dieses gewann Charousek und erhielt einen Preis von 2000 Mark. 1898 belegte er in Köln den 2. bis 4. Platz, schliesslich gewann er noch in Budapest ein Turnier mit 4 Schachmeistern vor Maróczy.

Aufgrund dieser Erfolge wurde Charousek als Kandidat für eine Herausforderung Laskers angesehen, zu der es jedoch nicht mehr kam: Charousek starb mit erst 26 Jahren an Tuberkulose.

Charousek galt als ein Meister des Königsläufergambits, das er auch bei dem erwähnten Erfolg gegen Lasker anwandte.

Der Schriftsteller Gustav Meyrink hat Charousek nach dessen Tod in dem Roman Der Golem ein literarisches Denkmal gesetzt. Meyrink war selbst krank. In dem Roman beschreibt er den Leidensweg und die Krankheit von Rudolf Charousek.