Miguel Najdorf

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Miguel Najdorf (* 15. April 1910 in Warschau als Mieczyslaw Najdorf; † 5. Juli 1997 in Málaga, Spanien) war ein bedeutender Schachgroßmeister.

Leben

Er stammte aus Polen, blieb 1939 nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in Argentinien, wo er seinerzeit gerade an der Schacholympiade in Buenos Aires teilnahm.

Obwohl er nie um die Weltmeisterschaft spielte, gehörte Najdorf stets zu den Großen der internationalen Schachszene, um die Mitte des Jahrhunderts auch regelmäßig zu den weltbesten fünf Spielern.

Während seiner Laufbahn spielte er gegen alle Schachweltmeister von Emanuel Lasker bis Garri Kasparow und schlug immerhin Michail Botwinnik, Wassili Wassiljewitsch Smyslow, Michail Tal, Tigran Petrosjan und Robert Fischer.

Darüber hinaus nahm er an zahlreichen nationalen und internationalen Turnieren mit beachtlichem Erfolg teil und spielte bei 14 Schacholympiaden (bis 1939 für Polen, ab 1950 für Argentinien), zumeist am 1. Brett seiner Mannschaft.

Najdorf ist der Vater einer populären Eröffnungsvariante in der Sizilianischen Partie, der nach ihm benannenten Najdorf-Variante.

Beeindruckend sind auch die Leistungen Najdorfs im Blindschach: in seiner Blütezeit gab er Blindsimultanvorstellungen gegen mehr als 40 Gegner.

Bis ins hohe Alter in der Schachszene präsent starb Najdorf im Jahre 1997.

Partie

Als "Visitenkarte" diente Najdorf die folgende Partie, die er 1930 (nicht wie oft angegeben 1935) in Warschau spielte. Savielly Tartakower nannte sie die Polnische Unsterbliche. Schwarz opfert alle vier Leichtfiguren, um mattzusetzen.

Glucksberg - Najdorf

1.d2-d4 f7-f5 2.c2-c4 Sg8-f6 3.Sb1-c3 e7-e6 4.Sg1-f3 d7-d5 5.e2-e3 c7-c6 6.Lf1-d3 Lf8-d6 7.0-0 0-0 8.Sc3-e2 Sb8-d7 9.Sf3-g5 Ld6xh2+ 10.Kg1-h1 Sf6-g4 11.f2-f4 Dd8-e8 12.g2-g3 De8-h5 13.Kh1-g2 Lh2-g1 14.Se2xg1 Dh5-h2+ 15.Kg2-f3 e6-e5 16.d4xe5 Sd7xe5+ 17.f4xe5 Sg4xe5+ 18.Kf3-f4 Se5-g6+ 19.Kf4-f3 f5-f4 20.e3xf4 Lc8-g4+ 21.Kf3xg4 Sg6-e5+ 22.f4xe5 h7-h5# 0-1

Weblinks