Lionel Kieseritzky

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Lionel Kieseritzky (* 1. Januar 1806 in Dorpat, † 18. Mai 1853 in Paris) war ein livländischer Schachmeister des 19. Jahrhunderts.

Er wurde als Sohn deutsch-baltischer Eltern auf russischem (heute estnischen) Territorium geboren.

Kieseritzky war von Beruf Mathematiker. Mit 30 Jahren kam er nach Paris, wo er im Alter von nur 47 Jahren auch starb.

In Paris wurde er als Berufsschachspieler bekannt, der im berühmten Pariser Schachcafé "Café de la Regence" viele Partien spielte. Hier haben vor ihm auch schon Jean-Jacques Rousseau, Maximilien de Robespierre, Denis Diderot, Napoléon Bonaparte, Voltaire und André Danican Philidor dem Königlichen Spiel gefrönt.

Bald war Kieseritzky einer der führenden Meister Frankreichs. Er nahm 1851 auch am Schachturnier in London teil, in dem zum ersten Mal alle führenden Meister Europas gegen einander antraten.

Kieseritzky war ein hervorragender Kombinationsspieler und ein Vertreter der so genannten romantischen Schachepoche. Nach ihm ist eine Variante des Königsgambits benannt.

In die Schachgeschichte eingegangen ist er aber durch die "Unsterbliche Partie", die er 1851 in London gegen Adolf Anderssen spielte. Sie dauert ungefähr nur eine Stunde und Kieseritzky verlor sie nach 23 Zügen. Aber er trägt durch sein Spiel zu einer der schönsten Matt- und Opferkombinationen bei, die in einer Schachpartie je vorgekommen sind. Die "Unsterbliche" setzt Maßstäbe für die Ästhetik und Schönheit im Schach und wird unvergessen bleiben.

Literatur

  • Tomasz Lissowski/Bartłomiej Macieja: Zagadka Kieseritzky'ego [Das Rätsel Kieseritzkys], Warschau 1996.