Pierre St. Amant

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Pierre Charles Fournier Saint Amant (* 1800; † 1872) war einer der berühmtesten Schachmeister Frankreichs.

Er war beruflich im Staatsdienst tätig und versuchte sich zwischendurch in verschiedenen Berufen als Schauspieler, Journalist und Weinhändler. Seine Freizeit verbrachte er meist im berühmten Pariser Schachcafé "Café de la Regence", wo er seine Fähigkeiten im Schachspiel zur hohen Meisterschaft entwickelte.

Nach dem Tode von Louis-Charles Mahé de La Bourdonnais 1840 galt Saint Amant als bester Schachspieler Frankreichs, obwohl er dessen Klasse und Spielstärke nie erreichte.

1836 reiste Saint Amant nach England, wo er eine Anzahl britischer Schachmeister in Wettkämpfen besiegte. 1843 spielte er auch ein Match gegen Howard Staunton, den stärksten englischen Meister. Den Wettkampf in London gewann er 3,5 : 2,5. Den zweiten Wettkampf in Paris, der als inoffizielle Weltmeisterschaft angesehen wurde, verlor er 13 : 8. Damit ging die Vormachtstellung Frankreichs im Schach an England über.

In den Jahren 1841 - 1847 war Pierre Saint Amant Herausgeber der Schachzeitung Le Palamède. Danach gab er das Schachspiel ganz auf und trat wieder in den Staatsdienst. Eine Zeit lang war er Konsul in Kalifornien.

Als 1858 der Amerikaner Paul Morphy nach Paris kam, erkannte St. Amant dessen überlegene Spielstärke an und würdigte ihn auf einem Bankett als derzeit besten Schachspieler der Welt. Beide spielten mehrere private Partien miteinander.

1861 begab sich St. Amant nach Algerien, um dort seinen Lebensabend zu verbringen. 1872 stirbt er nach einem Unfall.