Najdorf-Variante

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FEN: rnbqkb1r/1p2pppp/p2p1n2/8/3NP3/2N5/PPP2PPP/R1BQKB1R w KQkq - 0 1|coords=1,size=big,right=1|Grundstellung der Najdorf-Variante


Die Najdorf-Variante der Sizilianischen Verteidigung ist eine der komplexesten und gleichzeitig bekanntesten Schacheröffnungen.

Sie entsteht nach den Zügen 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6

Der Zug 5...a6, der im ersten Moment passiv oder gar überflüssig anmutet, bereitet schwarzes Gegenspiel am Damenflügel vor und kontrolliert das Feld b5, das nun weder für die weißen Springer noch für den Läufer zugänglich ist. Dem schwarzen werden durch 5...a6 aktive Möglichkeiten wie ...e5 und ...b5 ermöglicht, durch den Zug ...e6 kann er auch in die Scheveninger Variante einlenken.

Der namensgebende "Entdecker" der Variante ist der Schachgroßmeister Miguel Najdorf (1919-1997). Früh in seiner Karriere begann dieser die Sizilianische Verteidigung zu spielen, im Jahre 1939 brachte er dann zum ersten Mal in seiner Karriere die Najdorf-Variante in reiner Zugfolge aufs Brett. In den Folgejahren konnte sich die Najdorf-Variante nur langsam durchsetzen, erst Anfang der 50er Jahre gewann sie immer mehr an Popularität. Anfangs nur von Pilnik, Petrosjan und Najdorf selber gespielt, bekam die Najdorf-Variante nun immer mehr Anhänger, zu denen weltberühmte Spieler wie Michail Tal, Boris Spasski und Bobby Fischer zählten. Anfang der 80er Jahre erlebte die Variante durch Garri Kasparow, der sie als seine Hauptwaffe mit den schwarzen Steinen ansah, einen zweiten Frühling. Auch heute noch ist sie eine der beliebtesten Eröffnungen auf Großmeisterniveau.

Durch die große Zahl an Abspielen und Variationen innerhalb der Najdorf-Variante gilt sie als eine der gefürchtetesten und kompliziertesten Schacheröffnungen überhaupt. Aufgrund dieser Tatsache ist sie auch seltener auf Klubspielerniveau zu finden.